Buchvorstellung „Treibstoff für den Weltkrieg: Die Deutsche Erdöl AG, 1933-1945“
Sie lieferte Energie für die Kriegsmarine und beutete dazu zehntausende Zwangsarbeiter aus: Die Deutsche Erdöl AG (DEA) scheute lange den Blick auf ihr Handeln im Nationalsozialismus. Mit „Treibstoff für den Weltkrieg“ legen Manfred Grieger und Rainer Karlsch 125 Jahre nach der Gründung des deutschen Traditionsunternehmens erstmals eine umfassende Analyse zum Handeln der DEA zwischen 1933 und 1945 vor. Für die Untersuchung der wichtigsten DEA-Geschäftsfelder – die Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Braunkohle sowie der Steinkohlenbergbau – trugen sie zahlreiche neue Quellen aus dem In- und Ausland zusammen. In ihrer Studie zeigen die Wirtschaftshistoriker erstmals detailliert, auf wie vielen Ebenen die DEA in die nationalsozialistische Aufrüstungs- und Kriegspolitik verwoben war und wie stark gerade die Erdölsparte von der deutschen Expansion nach Österreich und Osteuropa profitierte. Auch die Bereitschaft des Unternehmens, sich an Arisierungen zu beteiligen, sowie das Bestreben eines Vorstands, sich persönlich an der Zwangslage jüdischer Geschäftsleute zu bereichern, werden zum ersten Mal umfänglich dargelegt.